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Freiwillige befreien die Umwelt vom Abfall
Aktiv gegen Littering: Das Bodenseeufer wird in diesen Tagen vom Müll befreit. Noemi Solombrino und die freiwilligen Helferinnen und Helfer des Vereins «ocean-R-evolution» wollen so viel Abfall wie möglich vom Ufer des Bodensees auflesen.
Bücken, auflesen, den Müllsack verschliessen, entsorgen. Tag um Tag wiederholt Noemi Solombrino diese Bewegungen.
Das erste grosse «Around the Bodensee CleanUp» ist in vollem Gange. «Allein heute haben wir innert zwei Stunden rund hundert Liter Müll vom Ufer entfernt», sagt Noemi Solombrino, Präsidentin des Vereins «ocean-R-evolution» am Mittwoch.
Auf den ersten Blick sauber
Sie sagt, im Vergleich zu Italien, wo sie jedes Jahr ein wöchentliches CleanUp durchführt, sei es sehr sauber hier in der Schweiz. Und doch kommt vieles zusammen. «Auf den ersten Blick sieht es relativ sauber aus. Schaut man aber genau hin, findet man doch sehr viel Abfall», sagt Solombrino.
Alles von Hand aufgelesen
Täglich machen sich Solombrino und die freiwillge Helfer auf, um die Umwelt ein kleines Stück sauberer zu machen – jeden Tag an einem anderen Ort am Bodensee. Nebst den bislang 444 Erwachsenen wirken auch viele Kinder mit, mehr als 350 haben beim grossen Aufräumen bislang geholfen.
Seit die Aktion rund um den Bodensee losgegangen ist, sind schon rund 2500 Liter Abfall gesammelt worden – alles von Hand. Die grosse CleanUp-Aktion hat Ende September begonnen und wird Anfang November abgeschlossen.
Kleine Veränderungen schaffen
Doch auch nach dem grossen Rundum-Putz hört Solombrino nicht auf mit dem Sammeln von Abfall. Ab Dezember gibt es wieder das monatliche Bodensee CleanUp.
Der Verein «ocean-R-evolution» und dessen Projekte wollen den Menschen nachhaltig aufzeigen, was man unternehmen könnte, um den Abfall in unserer Umwelt zu reduzieren. Auf der Website findet man alle nötigen Informationen.
«Wenn wir den Kindern und Erwachsenen vorleben, dass man etwas gegen Littering unternehmen kann, dann verbreitet sich das. Es kommen immer wieder Inputs von den Helferinnen und Helfern zu uns, was man besser machen könnte in der Welt», sagt Solombrino.
Ziel sei es, diese Verbesserungsvorschläge nach dem grossen CleanUp anzupacken. Das können auch kleine Dinge sein.
«Ein Junge hat angemerkt, er fände es nicht gut, dass er in der Schule mit seiner Klasse Ballone steigen lässt und wird nun mit seiner Lehrerin darüber sprechen. Es geht auch um Reduzierung gewisser Dinge», sagt Solombrino.
Viel Optimismus
«Das Thema Abfall ist ja nicht das Einzige, was auf der Welt schief läuft. Wir haben Probleme mit der Übersäuerung der Meere, mit langsameren Meeresströmungen und vielem mehr. Das Buch ‹Der Mensch und das Meer› von Callum Roberts hat mich sehr traurig gemacht, weil es zeigt, an welchem Punkt wir eigentlich stehen», sagt Solombrino.
Seit Jahren setzt sie sich für die Umwelt ein. Es ist ihr wichtig, etwas zu unternehmen. «Mir gefällt die Welt, wie sie ist. Und mich bewegt sehr, nicht zu wissen, wie lange die Welt noch so sein wird», sagt Solombrino.
Sie sagt, mit dem Projekt möchte sie auch zeigen, dass jeder die Möglichkeit habe, etwas zu verändern. Trotz ihres Willens und Optimismus ist sie sehr realistisch. «Wir können die Welt nicht auf einen Schlag retten, aber wir können im Kleinen damit anfangen», sagt Solombrino.
Stefanie Rohner