Umweltaktivistin befreit Arendsee-Ufer von Müll

Volksstimme

Noemi Solombrino arbeitet in Arendsee als Dozentin für Schauspiel, Kamera, Schnitt und Regie im Jugendfilmcamp Starter. Sie hat sich dem Naturschutz verschrieben und berichtet über ihre Müllsammelaktionen.

Jeden Morgen zwischen 7 und 8 Uhr geht Noemi Solombrino im Arendsee baden. Sie ist Schauspielerin, Filmemacherin und Künstlerin aus der Schweiz. Gestern war ihr freier Tag. Sie nutzte ihn, um der Natur etwas zurückzugeben. Sie säuberte die Ufer des Sees von rumliegendem Müll. Dabei verbinde sie das Spazieren mit Natur und Sport.

Viele Menschen und auch Kinder sprachen sie darauf an, was sie da mache. Sie erklärte, dass sie die Natur vom rumliegenden Müll befreie, damit die Vögel und Fische den Müll nicht essen. Diese können den Müll oft nicht von Futter unterscheiden und fressen ihn oder nutzen ihn für den Nestbau. Sie werden krank oder verenden.

«In der Nähe, wo ich wohne, hat eine Storchenfamilie ihr Nest mit Schnurmüll gepolstert. Als die Jungen heranwuchsen, verhedderten sich ihre Füsse in den Schnüren. Die jungen Störche konnten nicht wegfliegen, als sie herangewachsen waren und verendeten in ihren Nestern.

Ich bin Initiatorin von ocean-R-evolution.com, einem Verein, bei dem jeder mitmachen darf. Gemeinsam mit weiteren «freiwilligen Helden» werden monatlich freiwillig Strände des Bodensees vom Müll befreit, sowie zweimal im Jahr für eine Woche am Mittelmeer die Strände gesäubert.

Diesen Oktober findet das erste «AroundTheBodenseeCleanUp.com» statt, wo auch Filmemacher, Musiker, Schauspieler und andere bekannte Persönlichkeiten teilnehmen.

Ich mache aus aus dem Arendseer Müll sogar Schmuckstücke. Die Einnahmen direkt und komplett an weitere Umweltschutzprojekte von ocean-R-evolution.com.»

Ihr Ziel sei es, solche CleanUps auch hier am Arendsee zu organisieren. «Ziel ist es, Bewusstsein zu schaffen dafür, dass wir Menschen die Natur brauchen, die Natur jedoch nicht den Menschen.

Am See fand ich Plastikgeschirr, Verpackungen, Flaschen und sehr viele Zigarettenstummel. Sogar auf dem Spielplatz, wo Kinder diese versehentlich in den Mund nehmen könnten. Viele Menschen wissen nicht, wie giftig Zigarettenstummel auch für Fische und das Leben im Boden sind. Ein Arendseer Fischer freute sich über diese Information, da auch ihm dies nicht bewusst war und kurz zuvor achtlos einen Zigarettenstummel in den Arendsee warf.

Dank einem Gemeindemitarbeiter, der half, sowie Norman Schenk vom Jugendfilmcamp wurden gestern rund 200 Liter Müll vom Arendsee fachgerecht entsorgt.

Abends musste ich mich beeilen, um wieder rechtzeitig im Camp zu sein, wo ich diese Woche als Schauspieldozentin eingeteilt bin und die Begrüssungsrunde des nächsten Camps stattfand.»

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