Über 500 Liter Abfall gesammelt

Tagblatt, Vivien Huber
tagblatt.ch

Region Rorschach Zigarettenstummel, Bierdosen, Getränkeflaschen, Papier, Plastiksäcke: erstaunlich, was Menschen am Seeufer entsorgen. Freiwillige haben nun in Goldach, Steinach und Horn Abfall gesammelt.

«Wir sammeln Abfall. Haben Sie auch eine Glasflasche gesehen?» fragen zwei Kinder mit Handschuhen und Plastiksack Passanten an der Seepromenade in Goldach. Die Kinder gehören zu den Freiwilligen, die am Samstag am Seeufer in Goldach, Steinach und Horn Abfall gesammelt haben. Der Verein ocean-R-evolution hatte zu diesem CleanUp-Day eingeladen.

Vor der eigenen Haustüre etwas bewirken

Ungefähr 20 freiwillige Helferinnen und Helfer, Familien, Erwachsene, Jugendliche, Kinder und die beiden Gemeinderäte Reto Kuratli und Urs Bücheler, fanden sich  am Nachmittag  beim Hafen Rietli in Goldach ein. Gut behandschuht, durchkämmten sie während drei Stunden das Gebiet  von der Badi  bis zum Café Arion. Am Abend stellte die Gemeinde die Aula zur Verfügung  wo die Teilnehmer gratis quasi als Lohn für ihren Einsatz, einen Kinofilm schauen konnten. «In Steinach und Horn kamen am Morgen 330 Liter Abfall zusammen, in Goldach haben wir 185 Liter Müll gefunden» sagt Noemi Solombrino, die Gründerin und Präsdientin des Vereins. Die Idee, ocean-R-evolution zu gründen, habe sie gehabt, nachdem sie in Italien die starke Verschmutzung der Strände gesehen habe. Zwei Mal im Jahr reise sie nun nach Italien, um mit Freiwilligen vor Ort aufzuräumen.  «Ich wollte aber auch vor meiner Haustür etwas bewirken», sagt Solombrino. Deshalb habe sie das Projekt «AroundTheBodenseeCleanUp» gestartet. Jeden Monat gebe es einen CleanUp Day in einer anderen Gemeinde am Bodensee. Begonnen hat das Grosse Around The Bodensee CleanUp anfangs Oktober mit dem Ziel, rund um den ganzen Bodensee aufzuräumen. Aber nicht nur: Als weiters Ziel nennt Solombrino die Gelegenheit, dass sich die Freiwilligen kennen lernen und vielleicht sogar neue Freundschaften entstehen. Eine Mithelferin ergänzt: «Wenn man zusammen etwas erreich, ist es umso schöner.»

Auch Sandro Rosano, der mit seiner Familie an den Clean-Up-Day gekommen ist, sagt: «Dass wir mitgemacht haben, gibt uns ein gutes Gefühl.» Er habe mit der Familie etwas spezielles erlebt und die Kinder konnten dabei auch etwas Sinnvolles lernen.

Viele Teilnehmer waren positiv überrascht: Sie haben weniger Abfall gefunden, als sie erwartet hatten. «Das meiste finden wir an abgelegenen Plätzen oder versteckt zwischen Felsen. Jedes Papier- oder Plastikfätzli, das wir finden und die Tiere nicht essen oder das unser Trinkwasser nicht verschmutzt, lohnt sich aufzulesen.» sagt Solombrino. Vielen sei nicht bewusst, dass auch die kleinen Zigarettenstummel schädlich seien. Zigarettenkippen wurden denn von den Helfern auch reichlich gefunden. Gemeinderat Reto Kuratli sagt, dass es in Goldach zwar kein Litterinproblem gebe, die Aschenbecher aber auffälliger gestaltet werden könnten. «Oder man könnte auch den eigenen Aschenbecher mitnehmen», fügt er hinzu.

Jeder kann einen Beitrag leisten

Irene Würth sagt, dass sie ihren Abfall stets mit nach Hause nehme. «Besonders nach dem Grillieren lohnt sich das», sagte sie und anerkennt: Die Gemeinde unternehme viel gegen das Littering. «Schliesslich fängt es aber bei jedem selber im Kopf an.» Und Gemeinderat Urs Bücheler sagt: «Mit dieser Aktion können wir den Leuten zeigen, dass jeder einen Beitrag leisten kann.»

Auf die Frage, ob sie wieder an einem Clean-Up-Day mitmachen würden, antworten alle Teilnehmer spontan mit einem klaren Ja. Und das Fazit der Kinder? «Es war streng, aber es hat uns Spass gemacht.»

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