Seeufer ist ein Stück sauberer

Südkurier

Freiwillige Helfer sammeln innerhalb von 35 Tagen rund 11570 Liter Müll

Bodenseekreis (juk). Innerhalb von 35 Tagen lief Noemi Solombrino um den Bodensee. An jedem Tag besuchte die Umweltschützerin eine Gemeinde. Mit Plastiksack und Greifzange bewaffnet, säuberte sie mit freiwilligen Helfern das Seeufer von liegengelassenem Müll. Das Projekt unter dem Namen «AroundTheBodenseeCleanUp» startete im schweizerischen Eschenz und endete in Stein am Rhein. Zwischenstationen waren Friedrichshafen, Immenstaad, Meersburg und Überlingen. Kürzlich ist die Aktion zu Ende gegangen, die Initiatorin zieht Bilanz. Es zeigt sich: Das Seeufer wird als sauber empfunden, doch die Wirklichkeit sieht nach folgender Zahl etwas anders aus.

Bei der Sammelaktion sind insgesamt 11572 Liter Müll zusammengekommen. Noemi Solombrino rechnete aus, dass mit dieser Menge jede Woche (7Jahre Lang) ein Haushaltsmüllsack mit 32 Litern vor die Haustüre gestellt werden könnte. «An Tagen, wo niemand kam, um mitzuhelfen und ich vor enormen Müllmengen stand, war ich manchmal traurig, was wir Menschen der Natur und den Tieren antun.» sagt sie. Orte, die wenig aufgesucht werden, sind von der Verschmutzung besonders betroffen. Sie bemerkte, dass gerade an Fluss- und Bachzuläufen grosse Gegenstände und Müllmengen liegengelassen werden. Ganz alleine war Solombrino nicht: An vielen Tagen wurde sie von Helfern unterstützt, die über die Sozialen Netzwerke von ihrem Standort erfahren haben. Insgesamt halfen 885 Helfer beim Müllsammeln mit, davon 559 Kinder. Selbst Miss Baden-Württemberg, Anna Hafner und Miss Schweiz Jastina Doreen Riederer, zogen die Gummistiefel für das Projekt über und griffen zu Müllbeutel und Greifzange.

Sie fanden Kleidung, Flaschen, Zigaretten, Hundebeutel und viele Hygieneartikel wie Ohrenstäbchen oder Zahnbürsten. Solombrino sagt: «Es lohnt sich, jedes kleinste Müllstück aufzuheben, denn so wird es nicht von Tieren gegessen.» Die 33 jährige Solombrino will mit ihrem Verein «ocean-R-evolution» durch weitere Aktionen das Umweltbewusstsein der Menschen stärken. Sie appelliert: «Jeder von uns kann ein Naturheld sein.«

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