20Minuten
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Neben der US-Firma 4Oceans verkauft auch ein Thurgauer Verein Bändeli zum Schutz der Meere. Ihr Geschäftsmodell ist jedoch nicht profitorientiert.
Derzeit besteht ein regelrechter Hype um Armbändeli, aus deren Verkauf die Säuberung von Meer und Stränden finanziert wird. Sogar Stars wie Helene Fischer steigen da mit ein. Die Schlagerkönigin hat dazu unter dem Hashtag #kampfdemplastikmüll ein Foto ihrer Crew gepostet. Alle tragen dasselbe Armband des Unternehmens 4Ocean.
Schmuck aus Glasflaschen
Auch in der Schweiz gibt es ein ähnliches Modell. Vor rund einem Jahr gründete Noemi Solombrino aus Berlingen TG den Verein Ocean-R-evolution, der mittlerweile aus rund 35 aktiven Mitgliedern besteht. Einmal monatlich macht sich die 33-Jährige zusammen mit ihren Unterstützern seither zum Bodensee auf, um dort am Ufer Müll zu sammeln. «Wir sammeln alles, nicht nur Plastik», sagt sie zu 20 Minuten.
Unter all dem gesammelten Müll nimmt Solombrino die gefundenen Glasflaschen zur Seite und bewahrt sie zunächst bei sich zu Hause auf: «Danach stelle ich damit Schmuckstücke, Lampen und Armbändeli her.» Im Gegensatz zum Unternehmen 4Ocean sei ihr Verein gemeinnützig. «Wir machen alles gratis und in unserer Freizeit. Das ist eine reine Herzensangelegenheit.» Ihre Werke werden dann über die offizielle Website verkauft. «Das dadurch verdiente Geld geht auf unser Konto, mit dem neue Projekte finanziert werden», so Solombrino. Ein Armbändeli kostet inklusive Versand 32 Franken.
Einmal rund um den Bodensee
Eines dieser neuen Projekte namens aroundTheBodensee CleanUp beginnt im Herbst. Vom 30. September bis zum 11. November wird jeden Tag in einer anderen Gemeinde rund um den Bodensee einen Tag lang das Ufer aufgeräumt. «Wir sind bereits jetzt überwältigt vom Interesse und Support. Über 100 Leute haben sich schon gemeldet, um mitzumachen», so die 33-Jährige. Der Verein sei zudem fleissig auf der Suche nach Firmen und Schulen, die gerne mithelfen wollen.
Profit soll also aus dem gesammelten Müll nicht entstehen: «Bei uns muss man als Mitglied keinen Beitrag zahlen», sagt Solombrino. Vielmehr gehe es dem Verein darum, die Leute zu sensibilisieren: «Je nach Stelle finden wir nämlich in fünf Minuten fast 20 Liter Müll.» Solombrino hofft durch das kommende Projekt immer mehr Leute zum Mitmachen zu motivieren. Eines der grossen Zukunftsziele sei es, das ganze Ufer des Bodensees an einem einzigen Tag zu putzen.
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