Eins, zwei, drei … wir waren alle dabei!

Feuerthaler Anzeiger
https://www.feuerthaleranzeiger.ch/Feuerthaler_Anzeiger_14_2019.pdf

CLEAN UP in Feuerthalen

Eine bewundernswerte Aufräumaktion in einem unwegsamen Feuerthaler Waldstück fand am 3. Juli statt. Der Feuerthaler Anzeiger hat einen Augenschein genommen.

uWerner Wocher

«Ich engagiere mich für eine saubere Natur und ein gesundes Zuhause für unsere wildlebenden Tiere. Darum werde ich einen CLEAN UP in Feuerthalen durchführen. Dafür brauche ich eure Unterstützung! Zwischen dem Kirchweg und der Bahnlinie befindet sich ein steiles Stück Land. Dieses Waldstück gehört den SBB. Da sich seit Jahren niemand darum kümmert, ist dieser Wald stark vermüllt. Nach Absprache mit der Gemeinde und den SBB werde ich die Aufräumaktion organisieren». So lautete die Einleitung auf dem Anmelde- formular das Martha Zünd an den Schulen und an Interessierte verteilte.

Die Vorgeschichte
Frau Zünd wohnt in einem Mehrfamilienhaus der Überbauung Lindenbuck. Gegenüber, entlang des Kirchweges, befindet sich das bezeichnete Waldstück, es gehört mit zum geschätzten Natur-Nahbereich. Hier hat es auch einige Bänkchen die zum Verweilen einladen. Sie beobachtet immer wieder wie die Leute ihre Hinterlassenschaften einfach liegenlassen, oder dass irgendwas in die Waldböschung geworfen wird. Als umweltbewusste Frau ärgert sie sich oftmals über den Unrat, schimpft aber nicht nur, sondern hat schon mehrmals mit ihren zwei Kindern aufgeräumt.

Die zündende Idee von Frau Zünd
Letztes Jahr war Martha Zünd am ersten CLEAN UP rund um den Bodensee mit dabei, eine Aufräumaktion bei der viele Engagierte begeistert mitgemacht haben und die auch dieses Jahr wieder stattfindet. Inspiriert von diesem Anlass, fasste sie den Entschluss eine solche Aktion auch bei uns zu organisieren und wurde dabei vom Verein «AroundTheBodenseeCleanUp.ch» unter anderem mit Utensilien wie Clips und Handschuhen unterstützt. Angefragt nach Helfern hat sie bei der Mittel- und Oberstufe und wurde bei ihrem Vorhaben von den Lehrkräften voll unterstützt. Das Ergebnis war sehr erfreulich: Insgesamt 20 Hilfskräfte, Schülerinnen und Schüler, Eltern und auch Schulleiter Stefan Surbeck waren dabei.

Ran an die Arbeit
Nachdem ein erster Termin wegen Regen und aufgeweichtem Terrain abgesagt werden musste, war der sonnige und trockene Mittwochnachmittag für die Arbeiten geradezu ideal. Vom Stützpunkt am Kirchweg aus, der als Sammel- und Treffpunkt – an die Verpflegung war auch gedacht worden – und als Mülldeponie diente, startete die Aktion. Mit Garten- und Arbeitshandschuhen, gutem Schuhwerk, Sicherheitswesten und Müllsäcken ausgerüstet, strömten die Helferinnen und Helfer in alle Richtungen aus. Die untere Grenze des Sammelbereiches bildete die Eisenbahnstrecke zwischen Feuerthalen und Langwiesen. Um die Sicherheit der Helfer durch vorbeifahrende Züge nicht zu gefährden, stellte sich Walter Rotach von den SBB als Aufsichtsperson zur Verfügung. Es war erfreulich zu sehen, mit welchem Eifer und Freude die jungen Leute an die Arbeit gingen. Es war spannend, fast wie bei einer Schatzsuche, was so alles gefunden wurde. Vom rostigen Eisengeländer, Eisenring, ausgedienten Elektromotor bis zum Portemonnaie mit Identitätskarte wurde nach und nach alles an den Sammelplatz gebracht. Als besonderer Fund kam ein Tierskelettschädel zum Vorschein, bei dem natürlich über die Frage diskutiert wurde, von was für einem Tier er stammte. Bereits nach der ersten Stunde war schon eine Menge an Sammelgut zusammengekommen, was als Erfolgserlebnis wahrgenommen wurde. Zum Abschluss des erfolgreichen Arbeitsnachmittages holten die Werkarbeiter der Gemeinde das säuberlich nach Materialien getrennte Sammelgut zur fachgerechten Entsorgung ab. Die Rechnung dafür wird von den SBB übernommen.

Die Moral von der Aufräumaktion
Es ist schon lobenswert, wenn solche Aktionen in kleinem, wie auch in grösserem Umfang organisiert und durchgeführt werden. Es geht aber auch um das Aufzeigen der Verhaltensweisen einiger Leute, denen es einfach egal ist, was mit ihren Hinterlassenschaften passiert. Es ist deshalb wichtig, dass der Ordnungs- und Aufräumsinn bereits bei Kindern und Jugendlichen als Gesellschaftswert und gute Sitte eingeprägt wird. Dabei kommt mir noch ein alter Spruch in den Sinn, der früher in öffentlichen Einrichtungen angebracht war: «Verlassen Sie diesen Ort so, wie Sie ihn gerne wieder antreffen möchten». Eine saubere Schweiz lässt grüssen! Und zum Schluss noch eine Begriffsdefinition zum Einprägen: Umweltethik bzw. ökologische Ethik ist der gesittete, gute Umgang des Menschen mit der Natur.

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